<------Speisesaal
Gleißende Lichter zogen an Nanami vorbei, während sie durch Raum und Zeit wirbelte, ungewöhnlich schnell und unkontrolliert. Ihr Kopf fühlte sich an als sei er auf die doppelte Größe angeschwollen und pochte unangenehm in einem völlig anderem Rhytmus als ihr Herz, was sie noch mehr aus dem Konzept brachte.
Sie streckte ihre magischen Sinne aus und tastete nach der realen Welt, suchte nach einem Anhaltspunkt, irgendeinem Ort den sie kannte. Sie war zu schnell, die Bilder verschwammen und verzerrten sich ehe sie sich an ihnen festhalten konnte. Erinnerungen wirbelten durch ihren Kopf, sie meinte wieder in der finsteren Gasse zu stehen und in die dunkelgrauen Augen des seltsamen Mannes zu starren, der ihr so viel Ärger gemacht hatte, jetzt fühlte sie wieder diese wilde, ungebändigte Magie die das blonde Mädchen in der Schule ausgestrahlt hatte.
Moment...
Die Erinnerunge veränderten sich, schienen sich selbstständig zu machen. Das Gesicht des blonden Mädchens veränderte sich, die Haare wurden dunkler, ihre Gestalt wurde immer mehr zu der des schlafenden, dunkelhaarigen Mädchens das sie in dem Haus des Mannes gesehen hatte. Einen Moment trat diese Gesicht deutlich hervor, schien sich in Nanamis Netzhaut einzubrennen, dann verzerrte es sich und ging fließend in die mürrischen, harten Züge des alten Manes auf der Bank über.
Das gleiche Gefühl bei allen Dreien....Vollkommen identisch!
Die wirbelnden Farben zerissen und Nanami wurde herausgeschleudert, in die reale Welt.
Sie fühlte kalten Stein durch ihre Kleidung, alles schwankte und als sie die Augen öffnete blickte sie in einen unendlichen Abgrund, graue Wolken wirbelten unter ihr, rissen gelegentlich auf und gaben ein Stück Blau frei.
Noch bevor sie schreien konnte kippte alles um, sie lag auf dem Rücken und starrte in den vermeintlichen Abgrund, der sich jetzt als der Himmel herausstellte.
Zitternd rappelte sie sich auf und ließ sich auf eine Bank fallen. Es war die gleiche Bank an der sie die ungezähmte Magie zum ersten Mal gespürt hatte.
Erschöpft stützte Nanami den Kopf in die Hände.
Das hätte böse enden können, ich darf mich nicht mehr so oft teleportieren, ich bin kurz davor die Kontrolle zu verlieren...